Kreative Abenteuer
Meine Geschichte hat drei Startpunkte. Hier ist der erste...
Videos machen war für mich am Anfang ziemlich schwierig.Ich habe mich mit anderen verglichen. Ich wollte gut aussehen. Beides hat mich lahmgelegt.
Und ich habe nichts von dem, was ich gefilmt habe, öffentlich gemacht.
Bis ich mir irgendwann erlaubt habe, ungeschminkte Videos zu machen,
manchmal im Schlafanzug oder verschwitzt nach dem Yoga.
Und mich erst mal völlig auf den Inhalt konzentriert habe.
Es gab immer noch Videos, die ich x mal aufgenommen habe,
weil ich nicht alles gesagt habe, was ich sagen wollte, weil es zu unstrukturiert war…
Ich konnte zwar nun Videos veröffentlichen, aber mein innerer Kritiker war immer noch aktiv.
Und mein eigener Coach war verwundert: «Du hast das wieeeeee oft gefilmt….?«
Ich weiss, die High-Performance Coaches werden meine Methode vermutlich unprofessionell finden.
Sei’s drum. Ich verstand, dass ich nicht die perfekte Performance suchte.
Sondern einen ehrlichen Ausdruck von mir selbst.
Im nächsten Schritt habe ich mehr auf den Kontakt konzentriert zu den Menschen, für die ich meine Videos machte.
Und langsam begann ich meine Videos gut zu finden.
Und meine Zuschauer anscheinend auch.
Heute ist es so, dass ich spontane Videos mache und solche, für die ich vorher eine Art Gliederung mache.
Weil das Thema komplex ist und weil ich dafür eine Art Landkarte erarbeite.
Aber beim Filmen lese ich dort nicht ab, weil es mich von mir wegbringt.
(Ja, ich weiss, Profis filmen jeden inhaltlichen Punkt extra,
schneiden das Video an der Stelle, lesen sich dann den Text für den nächsten Punkt durch.
Manche arbeiten mit Telepromter.
Aber all das funktioniert nicht für mich, weil ich in Stress komme.
Es macht mir keinen Spass und mein innerer Kritiker führt dabei Regie.
Der zweite Stein, der ins Rollen kam...
Natürlich wird jede von uns in der Online Welt Kritik erleben. Das war mir von Anfang an klar.
Was ich nicht erwartet hatte, dass ich Kritik von Freunden am herausfordernsten erlebte.
Zum Beispiel darüber, dass ich von meinem spirituellen Pfad gefallen sei, weil ich Erwachen und Business zusammenbringe.
Oder in den letzten Monaten darüber, dass ich aufgebrezelt wäre in meinen Videos.
Und das machte mich stutzig. Denn selbst mein innerer Kritiker war nicht dieser Meinung.
Ganz im Gegenteil. Ich fand, dass ich jetzt genügend Sicherheit mit meinen Inhalten habe, dass ich mich nun mal wieder mit meinen Klamotten und Make Up beschäftigen könnte.
Also habe ich dazu ein Inquriy* gemacht – und traf einen Teil von mir wieder,
der in meinem Leben immer wieder im Untergrund leben musste:
– ein kleines Mädchen, dass mit rosa Prinzessinnen-Kleid und Krönchen unterwegs ist,
aber ihr Licht nicht wirklich mit der Welt teilt.
Ich erinnerte mich daran, dass ich im Kindergarten die Froschkönigin spielte
– und damit die Erfahrung machte, mit meiner Power und Begeisterung zu viel zu sein.
Interessanterweise hörte ich in mir eine Stimme, die sagte:
"Na warte, aufgebrezelt…. das wollen wir doch mal wissen, wie das aussieht, wenn ich mich wirklich aufbrezle.
Dann sollte es wenigstens ein paar mehr Brezeln geben, die man kritisieren kann. "
Ich hatte ja mal für kurze Zeit ein Modelabel, es hiess Crocant – und ich dachte, dass ich das Thema damit hinreichend erforscht hätte. Aber offensichtlich gab es noch etwas zu lernen, sonst hätte mich das Feedback nicht so gefuchst.
Hier ist der dritte Auslöser für diese Geschichte
Vor einigen Wochen sah ich ein Bild von einem Schamanen.
Das Gesicht weiss und schwarz bemalt, Federn im Haar, einen Raben auf dem Kopf, Perlenketten auf der nackten Brust und einen Fellumhang. Da war so viel gesammelte Kraft und Verbundenheit. Nichts was niedlich, angepasst oder zusammengefaltet ist. Das Bild hat mich elektrisiert, tagelang.
Dann machte ich ein Inquriy* aus der Position dieses Schamanen heraus.
Und in dem Moment erinnerte ich mich wieder an Black Elk.
Ich lernte ihn vor über 20 Jahren kennen: In einer Ausbildung hatten wir die Aufgabe, 24 Stunden lang in die Rolle unseres inneren Mannes zu treten, samt Kleidung und Accessoires. Ich kann mich erinnern, dass das Bild und diese Figur völlig überraschend für mich nach oben trat. Black Elk ist ein Indianer, der intensiv in der Natur, mit Ritualen und Meditation lebt.
Damals hatte ich weder von Schamanismus eine Ahnung, noch einen bewussten Draht zur indianischen Kultur.
Rückblickend würde ich sagen, dass er ein Schamane und Heiler ist.
Er hat mich damals einige Jahre innerlich begleitet.
Doch in den letzten Jahren war Black Elk komplett von meinem inneren Radar verschwunden.
Sowohl die Begegnung mit der kleinen Prinzessin wie mit Black Elk gaben mir den Impuls, damit tiefer zu gehen. Ich beschloss, ein kreatives Date zu dem Thema zu machen - inspiriert von Julia Camerons Buch: "Der Weg des Künstlers".
Das sind Verabredungen mit und für uns selbst, in denen wir etwas Neues ausprobieren. Sie dienen dazu, Freundschaft zu schliessen mit dem Unbekannten. Und dafür zu sorgen, dass wir an unserer eigenen kreativen Quelle sitzen und genährt bleiben in Bezug auf Abenteuer.
Vor Wochen kaufte ich Bodypaint in Schwarz und Weiss. Ich fing an, Kostüme, Kleidung und Perücken zu erforschen, habe bislang aber noch nichts gekauft.
Und gestern machte ich einen ersten Versuch. Ohne Kostüme. Einfach mit dem, was gerade zur Verfügung war – und das waren die Bodypaints, 2 Ketten und meine alte Decke aus Kunstfell.
Das habe ich erlebt:
Etwas, was mir bei solchen Projekten am Anfang oft begegnet, ist meine Angst zu versagen.
Also dass ich das, was ich innerlich sehe, nicht umsetzen kann.
Weil ich mit meinem Körper nicht passe, weil die Requisiten nicht da sind, weil ich zu ungeduldig bin….etc. bla bla. Ich begegnete also meinem inneren Kritiker, weil ich Angst hatte. Inzwischen kenne ich diese Dynamik ziemlich gut und beschloss, trotzdem Spass damit zu haben. Und einfach mal einen Fuss in den Fluss zu halten und einen ersten Schritt zu tun.
Ich zog mich aus, bemalte mein Gesicht, legt mir die Ketten auf die Haut
und machte kurze Videos (50 Bilder pro Sekunde….), jeweils 2 bis 3 Minuten lang.
Danach legte ich sie auf Movie Maker (ich hätte auch mein Filmora Programm dazu nutzen können) und schnitt einige Bilder als Momentaufnahme heraus.
(Wenn du Bilder aus Videos herausschneidest, ist die Auflösung nicht grossartig,
aber für das Experiment völlig ausreichend. Alternativ kannst du auch mit einem Selbstauslöser arbeiten, ich selbst fühle mich jedoch damit zu festgefahren.
Klar, die Bilder sind anders als das, was ich innerlich sehe. Aber das war nicht das Thema für mein kreatives Date. Ich wollte diese Energie besser kennenlernen und in mir fühlen.
Das habe ich in meinem kreativen Date gelernt:
- Ich bin älter geworden… und es ist Zeit für eine neue Freundschaft zu der reifen Frau in mir und ihrer Power.
- Ich werde neue Bilder machen für meine Homepage und ich weiss jetzt genau, was da drauf muss.
- Ich habe einen ersten Geschmack davon bekommen, was es bedeutet, mich und meine eigene Energie zu schmücken und sichtbar zu machen. Anstatt aus der Angst heraus einfach ein bisschen Lippenstift aufzulegen und ein schickes Kleid anzuziehen. Da gibt es ein ganzes neues Universum zwischen meiner alten Unsichtbarkeit im Pyjama und meinen Vorstellungen von professioneller Schönheit. Eine Welt, in der es um meine verbundene weibliche Power geht.
- Ich werde einen nächsten Schritt und ein weiteres kreatives Date machen mit dem Thema. Ich glaube, es könnte Spass machen.
- Ich bin wirklich dankbar für die herausfordernden Impulse...
- und weitere Updates folgen....
* Inquiry = eine laut gesprochene Selbsterforschung. Ich arbeite sehr viel damit und in meinen kostenlosen Workshops zeige ich dir, wie das geht.
Zum Beispiel hier: https://katharina-zuleger.com/was-macht-mein-business-einzigartig/business-inquiry